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Jürgen Sapara, Matthias Reuter, Martin Graefe
Am vergangenen Donnerstag besuchten die FREIE WÄHLER Schwalm-Eder eine tolle Veranstaltung zur Verkehrswende vom NVV im Kloster Haydau in Morschen.
Martin Graefe (Direktkandidat der FREIE WÄHLER im WK 7 zur LTW) und die Vorstandsmitglieder der FREIE WÄHLER Jürgen Sapara und Matthias Reuter konnten sich ein Bild zur aktuellen Lage des ÖPNV im Landkreis machen. Denn die Verkehrswende gehört zu den wichtigsten Aufgaben unserer Zeit, so Sapara, wir sehen sie als Herausforderung und als Chance zugleich um Bus und Bahn gerade im ländlichen Raum zu stärken.
Wir schaffen den Umstieg nur durch mehr Angebot, erklärt Steffen Müller (GF des NVV) wir haben spannende Ideen und ehrgeizige Pläne – erneuerbare Energien nutzen, alternative Antriebe einführen, Digitalisierung ausweiten, ein verdichtetes Angebot schaffen und neue Verkehre auf Abruf (on demand) anbieten.
All das wollen Politik und Gesellschaft umsetzen, am liebsten sofort. Doch auch neue Ideen für den öffentlichen Verkehr müssen sich mit der Frage der Betriebswirtschaftlichkeit auseinandersetzen um Angebote zu schaffen, die viele Menschen nutzen.
In Diskussionen um die Verkehrswende und die dafür nötige Reduktion des Pkw-Verkehrs geht es häufig eher um urbane Räume. Dort nutzen die Menschen den öffentlichen Personennahverkehr, es werden viele neue Mobilitätsformen diskutiert und ausprobiert, die Verkehrswende ist dort zumindest kein Fremdwort mehr. Doch was ist mit dem ländlichen Raum, fragen sich die FREIE WÄHLER.
Dort ist das Auto Hauptverkehrsmittel und die Menschen sehen es angesichts des oft nur spärlich vorhandenen ÖPNV-Angebots als alternativlos. Doch was ist mit denen, die nicht Auto fahren können oder wollen? Ungenügende Mobilitätsmöglichkeiten bedeuten für diese Menschen Abhängigkeit von anderen und eine Einschränkung von selbstbestimmter Teilhabe am sozialen Leben. Für eine sozial gerechte Verkehrswende braucht es einen starken Umweltverbund auch in unserem Landkreis.
In einer Umfrage wurden Menschen in ländlichen Regionen nach ihrer Zufriedenheit der Mobilität am Land befragt. Dabei waren 86 Prozent der Meinung, die Menschen auf dem Land seien auf das Auto angewiesen, um mobil zu sein. Für 78 Prozent der Menschen ist das Leben auf dem Land mit höheren Mobilitätskosten verbunden, viele finden, der ländliche Raum ist bezogen auf die Mobilität ausgebremst und abgehängt.
Die Umfrage ergab allerdings auch eine grundsätzlich sehr hohe Zufriedenheit der Landbewohner mit der eigenen Mobilität. Das erklärt sich dadurch, dass fast alle Haushalte ein oder mehrere Pkw besitzen, mit denen sie ihre Ziele erreichen können.
Wir haben auch im ländlichen Raum genügend Platz zum Parken und mit der Zulassung von immer mehr Elektroautos fahren die Menschen sogar scheinbar mit reinem Ökogewissen. Dagegen eine Alternative zu bieten, ist im Autoland Deutschland nicht einfach. Doch davon dürfen wir uns nicht entmutigen lassen. Wenn wir Menschen für den ÖPNV im Schwalm-Eder Kreis gewinnen wollen, muss die Infrastruktur und das Angebot auch in unserem Landkreis passend ausgebaut werden, so Martin Graefe abschließend.