Vergangene Woche besuchten die FREIE WÄHLER Schwalmstadt und Vertreter des Hessischen Bauernverbandes die Baustelle der neuen Betriebsstätte der Firma Helwig. Auf etwa 4000qm entsteht am nordwestlichen Stadtrand von Schwalmstadt-Ziegenhain ein neuer Schlachtbetrieb mit Zerlegung für Schweine.
Die FREIE WÄHLER setzen sich schon lange für regionale Lebensmittel ein, denn wer regionale Lebensmittel möchte - muss auch zur regionale Schlachtung stehen. Wir, FREIE WÄHLER unterstützen diesen Bau von der ersten Sekunde an, denn dieser Schlachthof hat Vorbildcharakter für ganz Deutschland, so Engin Eroglu.
Für die FREIE WÄHLER ist es ein Unding, daß Tiere quer durch Europa geschickt werden und begrüßen die Schlachtung regionaler Tiere im Schwalm-Eder-Kreis. Das Ziel muss stressfreier Tiertransport auf kurzen Wegen sein, meint Hans-Wilhelm Hainmüller (FREIE WÄHLER Schwalmstadt)
Der moderne Helwig-Fuhrpark ermöglicht eine hohe Flexibilität und Zuverlässigkeit denn alle Fahrzeuge erfüllen die neuesten Tierschutzbestimmungen nach EU-Richtlinien und sind QS-zertifiziert.
Der betriebliche Ablauf des Schlachthofs reicht von der Anlieferung der Schweine über das Schlachten und Zerlegen bis zur Auslieferung der Fleischwaren. Der Neubau bedingt umfangreiche Möglichkeiten zur Kühlung und Lagerung, notwendige Zufahrten, Erschließungsflächen für Anlieferung und Abtransport.
Unterstützt und gefördert wird das Projekt im Rahmen der Förderung der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Marktstrukturverbesserung) mit Mitteln des Landes Hessens, des Bundes und der EU.
„Wir kennen unsere Erzeuger persönlich und stehen in direktem Kontakt zu ihnen. Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit beginnt schon bei der Einstallung und Aufzucht der Tiere und setzen auf absolute Frische und Qualität. Die kurzen Wege vom Landwirt bis zu unserem Schlacht- und Zerlegebetrieb mit unserem eigenen modernen Fuhrpark ermöglichen einen tierschutzgerechten und schonenden Transport,“ erklärt Ralf Helwig.
Die Corona-Pandemie hat viele landwirtschaftliche Tierhalter in Deutschland hart getroffen. Der Lockdown vom Frühjahr dieses Jahres und der aktuelle Lockdown light führen deutschland- und europaweit zu Absatzproblemen und Preisdruck bei tierischen Erzeugnissen, so Karsten Schmal (Präsident Hess. Bauernverband)
Existenziell gefährdet sind vor allem die Ferkelerzeuger und Schweinemäster. Das derzeitige Preisniveau je Kilogramm Schlachtgewicht ist bei weitem nicht kostendeckend.
Darauf hat HBV-Präsident Karsten Schmal in einem Brief an Hessens Landwirtschaftsministerin Priska Hinz hingewiesen. Des Weiteren verdeutlichte Schmal, dass sich auch die Schlachtrinderpreise wieder auf Talfahrt befänden. Bullenmäster hätten ihm berichtet, dass ihnen 250 Euro Verkaufserlös pro Tier fehlten. Wie bei den Schweinen seien Corona-bedingte Engpässe in den Schlacht- und Zerlegebetrieben sowie ein geringerer Verbrauch Gründe für diese Misere.
Aus diesen Gründen hat Präsident Schmal Staatsministerin Hinz eindringlich gebeten, über den Bundesrat Hilfsmaßnahmen für existenzgefährdete Betriebe auf den Weg zu bringen. Viele Betriebe stünden mit dem Rücken zur Wand, sie benötigten schnelle und unbürokratische Hilfen.