Die FREIE WÄHLER Hessen fordern, dass die Möglichkeit einer Nachmittagsbetreuung für Schülerinnen und Schüler nicht an der jeweiligen Schulleitung scheitern darf. Dies brachten Engin Eroglu, Landesvorsitzender und Spitzenkandidat für die Europawahl der FREIE WÄHLER Hessen, und Cornelia Henkel, Leiterin der Landesarbeitsgemeinschaft Bildung, in einer gemeinsamen Stellungnahme zum Ausdruck.
Immer wieder seien von Eltern Fälle an den Parteivorstand herangetragen worden, wo Nachmittagsbetreuung aktiv durch die Schule verhindert würde. „Es kann nicht sein, wenn auf Landes- und Kreisebene die finanziellen Mittel für den ‚Pakt für den Nachmittag‘ zur Verfügung gestellt werden, dass trotzdem Schulleiter*innen den Ausbau ihrer Schule zur Ganztagsschule vereiteln können“, sagt Eroglu. „Die Rechte der Schulleiter*innen muss in diesem Bereich beschnitten werden“, fordert Henkel nachdrücklich.
Auch sei die FREIE WÄHLER Hessen darüber informiert worden, dass an einigen Schulen Betreuungsvereine die Tätigkeit am Nachmittag gerne übernehmen wollten, von der Schulleitung aber keine Freigabe von Räumlichkeiten erhielten. „In einem Fall ist so der Bau einer Schulmensa verhindert worden. Die Großküche hätte perspektivisch auch die Versorgung der nahen Kitas übernehmen können“, berichtet Eroglu und fährt fort: „Hier hätte der Landkreis sogar den Bau umgehend umgesetzt, wenn denn die Schulleitung einen Beschluss gefasst und einen Antrag gestellt hätte.“
Entsprechend eindeutig fällt die Einschätzung von Cornelia Henkel aus: „Schule sollte immer – ausschließlich – ausführendes Organ sein! Niemals sollte Schule in die Situation gesetzt werden, über Schulentwicklungsplanungen zu entscheiden. Mitsprache gerne – aber ohne rechtliche Auswirkungen, quasi als beratendes Moment. Wir brauchen klare Richtlinien und die Kontrolle darüber, dass Gesetze eingehalten werden und zwar von allen Beteiligten. Wie wir schon in unserem Landtagswahlprogramm geschrieben haben, muss in Zukunft Schule und Kita gemeinsam gedacht werden.“
Engin Eroglu sieht auch die Nachteile für die Region: „So wird die Attraktivitätssteigerung gerade für ländlichen Kommunen verhindert, für die eine gute Nachmittagsbetreuung so wichtig ist. Hier würden enorme Chancen entstehen, denn der ländliche Raum würde wieder attraktiv für berufstätige Eltern gemacht. Das darf nicht länger an den Schulleitungen scheitern!“