Rudolf Schulz, der erst seit einem Jahr amtierende Landesvorsitzende, wies nicht ohne Stolz auf erste Erfolge seiner erfrischenden Amtsführung hin. Zu einer der ersten Aufgaben des neu gewählten Landesvorstandes gehörte die Organisation des Umzugs der Landesgeschäftsstelle in größere Räume innerhalb Gießens, und zwar in die nur wenige Meter vom Bahnhof entfernte Friedrichstraße 14. Den Verbleib in der Universitätsstadt begründete Schulz mit der zentralen Lage sowie der guten Erreichbarkeit. Die Öffnungszeiten der Geschäftsstelle wurden nicht zuletzt durch eine personelle Aufstockung erweitert. Ab sofort sind die Mitarbeiter montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr erreichbar. Schulz informierte, dass zahlreiche Daten einschließlich der Adressen auf den aktuellen Stand gebracht wurden und freute sich über die gute Resonanz des neu gestalteten Internetauftritts.
Er betonte die Bedeutung der Mitarbeit hessischer Vertreter in den drei bundesweiten Fachausschüssen „Gesundheit und Pflege“, „Europa“ sowie „Wehr und Sicherheit“. Darüber hinaus seien die Ergebnisse und Zwischenresultate der Arbeitskreise „Struktur und Öffentlichkeitsarbeit“, „Kommunal- und Kreistagswahl 2016“, „Gesundheitspolitik“ sowie „Bildungspolitik“ außerordentlich beachtenswert und wegweisend. Besonders angetan war Schulz über die Rekordbeteiligung von 41 Aktiven am Hessentag und hoffte auf ein ähnlich großes Engagement bei der kommenden Festwoche, die vom Freitag, 20. Mai bis Sonntag, 29. Mai in Herborn stattfindet. „Ein noch zu gestaltender regelmäßiger Newsletter soll die direkte Kommunikation verbessern“, kündigte der Landesvorsitzende an.
Überhaupt hatte Schulz die unzureichende externe Kommunikation als große Schwachstelle ausgemacht, die es zu beheben gelte. Um dem gegenzusteuern und um schlummerndes Potential zu heben, kündigte er regelmäßig erscheinende Pressmitteilungen, Pressegespräche und Pressekonferenzen an. Schulz verwies auf die Unterstützung der Landesvereinigung bei der zurückliegenden Kommunal- und Kreiswahl, die sich insbesondere durch Handlungshilfen zu landespolitischen Themen auszeichnete. Der Landesvorsitzende und zugleich stellvertretende Bundesvorsitzende wies auf die breite Basis der FREIEN WÄHLER in den Kommunen und Kreisen hin, die sich nicht zuletzt durch die Position als drittstärkste Kraft hessenweit bei den Mandaten dokumentiert. Er lobte den Anstieg der Mitgliederzahl bei der Landesvereinigung um rund zehn Prozent auf 344 und gab das ambitionierte Ziel aus: „Wir wollen bis Jahresende die 400er-Grenze knacken!“ Wenn jedes aktive Mitglied nur einen neuen Mitstreiter werbe, sei dies doch ein leichtes Unterfangen, motivierte Schulz schmunzelnd. Die Zahl der Kreisvereinigungen habe sich innerhalb eines Jahres auf zwölf verdoppelt, sah Schulz eine gute Ausgangsbasis für die Bundestagswahl im Herbst kommenden Jahres. Er versprach den „soliden und stetigen Ausbau der Landespartei“, nicht zuletzt, um die überregionalen Wahlen zum Transport der Inhalte der FREIEN WÄHLER zu nutzen.
Nicht nur für Statistikfreunde sei die Verdoppelung der Stimmen bei der Bundestagswahl 2013 auf rund 25.000 Wähler hessenweit ein ermutigendes Zeichen. „Die Bundestagswahl beginnt heute!“, rief Rudolf Schulz unter großem Beifall den Vertretern im Saal zu. Ziel sei es, in jedem der hessischen Wahlkreise einen Bundestagskandidaten zu nominieren. Er versprach für das kommende Jahr „Vollgas und konsequentes Arbeiten“, um die FREIEN WÄHLER nach vorne zu bringen. Dafür sei nicht zuletzt die Vorbereitung auf die Bundestagswahl eine ausgezeichnete Gelegenheit, um Strukturen zu festigen und Mitglieder zu werben. Der stellvertretende Vorsitzende Engin Eroglu als Sprecher des Ausschusses „Kommunal- und Kreistagswahl 2016“ hob hervor, dass seit der neuen Legislaturperiode 700 zusätzliche Vertreter für die FREIEN WÄHLER in den Parlamenten bürgernahe Politik betreiben würden. 428 Städte und Gemeinden hatten die Landesvorstandsmitglieder im Wahlkampf zur Unterstützung der örtlichen Wählergruppen bereist und wurden neben dem großen Thema Flüchtlingsströme immer wieder mit dem Anliegen Bildung konfrontiert. Die Bewältigung der Themen vor Ort sowie die kompetente Bearbeitung von Sachthemen würde den Aktiven der FREIEN WÄHLER am ehesten zugetraut, so seine Beobachtung. Er warb für die Unterschriftenaktion „Gebührenfreie Kita-Plätze in ganz Hessen“, die nur ein kleiner, wenn auch sehr öffentlichkeitswirksamer, Baustein in der Bildungsinitiative der FREIEN WÄHLER sei.
Cornelia Henkel, Diplom Sozialpädagogin und Lehrerin sowie Mitbegründerin des Instituts für systemische Fortbildung und Beratung (ibr) in Schwalmstadt, begeisterte mit ihrem Vortrag zur frühkindlichen Bildung, dem sich eine rege Diskussion anschloss. Christoph Nachtigall, der jüngst bestätigte Vorsitzende der JUNGEN FREIEN WÄHLER, stellte die auf einem Klausurwochenende erarbeitete und noch druckfrische Broschüre „Gemeinsam Hessen verbessern“ der vor drei Jahren gegründeten Nachwuchsorganisation vor. Martin Gecks aus Bad Vilbel, Vorsitzender der ersten Gruppierung der FREIEN WÄHLER in Hessen, hatte sich eingangs beim Vorstand für die „ausgezeichnete Arbeit“ des ersten Amtsjahres bedankt und Präsente überreicht. Heiner Geißler, stellvertretender Vorsitzender des Stadtverbandes Gießen und im „schönsten Stadtteil“ Wieseck zu Hause, überbrachte Grußworte, ebenso wie Günther Semmler, Fraktionsvorsitzender im Gießener Kreistag, der betonte, dass die FREIEN WÄHLER im Kreis Gießen bei den jüngsten Kommunalwahlen einen - wenn auch kleinen - Zugewinn von 0,3 Prozent zu verzeichnen hatten und damit neun Fraktionssitze gehalten haben. Anhand einer Parabel hob er die Bedeutung der Bildung für die Gesellschaft hervor.